Klassisches Design mit Kultfaktor
Angefangen hat alles mit der Chanel „2.55“, die Coco Chanel im Februar 1955 schuf und deren Design als rebellisch und unpraktisch galt, denn als erste Damenhandtasche kam sie mit einem Schultergurt daher. Damals ein Skandal. Doch die Frauen liebten gerade dieses Detail, ermöglichte der Schultergurt ihnen eine ungekannte Freiheit, die Hände frei zu bewegen und bestach durch viele durchdachte Details, wie eine versteckte Reißverschluss-Tasche und ein schmales Fach zum Verstauen des Lippenstifts. Das Design der „2.55“ ist bis heute nahezu unverändert. 1983 übernahm Karl Lagerfeld als Chef-Designer bei Chanel und kreierte eine Neuauflage der „2.55“, die „11.12“ oder auch „Classic“ orientiert sich am ursprünglichen Design, ergänzt die Kult-Handtasche nur um zusätzliches Leder im Kettenband und ersetzt den Drehverschluss durch das bekannte CC-Schloss.
Chanel-Taschen als Wertanlage
Karl Lagerfeld führte das Haus Chanel in eine neue Ära. Er entwickelte nicht nur das klassische Tweed-Kostüm weiter, sondern schuf mit Taschen wie der „Boy Capel“, die in jeder Saison eine überraschende Neuauflage verpasst bekommt, der „Gabrielle“, der ersten Unisex-Handtasche des Labels, und der „Grand Shopping Tote“ Klassiker, die bis heute ihresgleichen suchen. Als im Jahr 2015 die „Grand Shopping Tote“ (GST) eingestellt wurde, konnten Liebhaber der geräumigen und eleganten Tasche ihr Unglück kaum fassen. Mittlerweile erzielen Second-Hand-Modelle der GST auf dem Taschen-Gebrauchtmarkt exorbitante Preise.
Letztere werden jedoch auch für Neuware aufgerufen. Wer sich mit einer Chanel-Handtasche schmücken möchte, sollte ein gut gepolstertes Bankkonto besitzen. Die Preise für eine Chanel-Designertasche liegen im Schnitt zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Kleinere Modelle gibt es bereits ab ca. 2.400 Euro. Vintage-Klassiker werden meist günstiger angeboten. Da Chanel-Taschen aufgrund der hochwertigen Materialien und der exzellenten Verarbeitung viele Jahre Gebrauch meist sehr gut überstehen, sind aber hier feine Schnäppchen eher rar. Ob aus Leder oder Stoff – eine Chanel-Handtasche gilt heute bereits als Wertanlage. Besonderes Highlight dürfte die Ski-Lift-Tasche aus der letzten Kollektion des Star-Designers werden. Bereits jetzt werden die limitierten Taschen als Sammlerstücke gehandelt.
Wer eine Chanel-Tasche sein eigen nennt, sollte sie auch zeigen. Ob zur Jeans oder zum „Kleinen Schwarzen“ – die Trägerin strahlt immer Eleganz, Stilsicherheit und Selbstbewusstsein aus. Eine Chanel-Bag ist nicht einfach nur eine Tasche, sie ist eine Lebenseinstellung.